41. Eine Duldungsvollmacht entsteht unter folgenden Voraussetzungen:
- Der Rechtsschein einer Bevollmächtigung wird dadurch erzeugt, dass jemand wiederholt und während einer gewissen Dauer rechtsgeschäftlich im Namen eines Dritten auftritt,
- dass der Vertretene Kenntnis davon hat, dass ein anderer für ihn wie ein Vertreter auftritt und dies duldet, d.h. nicht einschreitet, obwohl das möglich wäre,
- dass der Geschäftsgegner das Dulden des Vertretenen nach Treu und Glauben dahin verstehen durfte, dass der als Vertreter handelnde bevollmächtigt ist, d.h. der Geschäftspartner gutgläubig war.
Eine Anscheinsvollmacht liegt vor, wenn der Vertretene vom Auftreten des nichtbevollmächtigten Vertreters Kenntnis hätte haben können und dieses hätte verhindern können.
