Textanalyse
Gedichtanalyse und Gedichtvergleich
Analyse eines Gedichts
Bei der Analyse eines Gedichts liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung von Inhalt und Form, Sprache, Stil und Aussageabsicht. Alle diese einzelnen Untersuchungsergebnisse münden schließlich in eine stimmige Gesamtinterpretation des Gedichts.
Untersuchungsaspekte bei der Gedichtanalyse
Bei der Analyse von Gedichten sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:
- Inhalt: Welches Motiv, welches Thema, welcher Gegenstand wird behandelt? Was sagt der Titel des Gedichts aus?
- Form: Wie viele Strophen und Verse gibt es? Wie sind sie gestaltet? Ist eine feste Strophenform erkennbar? Welches Versmaß liegt vor? Welches Reimschema ist feststellbar? Wie wirkt der Rhythmus des Gedichts?
- Sprache: Gibt es Auffälligkeiten im Lautbestand? Was fällt an der Wortwahl auf? Gibt es Schlüsselwörter? Was lässt sich über den Satzbau sagen?
- Stil: Verwendet der Autor besondere sprachlichstilistische Mittel? Wie wirken sie?
- Aussageabsicht: Ist sie erkennbar? Wodurch kann sie erschlossen werden?
Der Gedichtvergleich
Beim Gedichtvergleich wird nach dem gleichen Schema wie bei Einzelgedichten untersucht. In einem zweiten Arbeitsschritt müssen die Gemeinsamkeiten bzw. die Unterschiede klar herausgearbeitet werden.
Wissensteil:
Die Gliederung des Interpretationsaufsatzes
Für die Gliederung des Interpretationsaufsatzes gelten folgende Grundregeln:
- Die Gliederung ist in ihrer Grobstruktur dreiteilig aufgebaut (Einleitung, Hauptteil, Schluss).
- Sie soll den Verlauf der schriftlichen Darstellung wiedergeben.
- Meist wird der Nominalstil erwartet.
Beispielgliederung für eine Gedichtanalyse:

Beispielgliederung für einen Gedichtvergleich:
Die beiden Gliederungsschemata sind idealtypisch zu verstehen und müssen inhaltlich gefüllt werden. Statt „B. Hauptteil: Vergleichende Interpretation der Gedichte“ müsste es z. B. heißen: „B. Hauptteil: Vergleichende Interpretation von Andreas Gryphius‚ „Tränen des Vaterlandes“ und Georg Heym‚ „Der Krieg“.
