Lungenazini und Gasaustausch
Als Surfactant (von „surface active agent”) bezeichnet man ein komplexes Stoffgemisch, das zum überwiegenden Teil aus Fettsäuren (z.B. Phosphatidylcholin) und zu einem kleineren Anteil aus Proteinen (Surfactant-Proteine) besteht. Das Surfactant ist nötig, um die Oberflächenspannung der Alveolaroberfläche zu reduzieren und dadurch deren Kollabieren (Atelektase) zu verhindern. Humanes Surfactant wird in den fetalen Lungen etwa ab der 30. Schwangerschaftswoche gebildet und sezerniert. Daraus ergibt sich, dass Frühgeborene (also vor der 30. Woche) an einer sehr ausgeprägten respiratorischen Symptomatik leiden. Um dem entgegenzuwirken, appliziert man den „Frühchen” künstliches oder bovines (aus dem Rind) Surfactant. Dennoch entwickeln die Kinder nicht selten Bronchialleiden oder sogar ein akutes Atemwegssyndrom (Acute Respiratory Distress Syndrome [ARDS]).