2. Jeder Kaufmann ist nach § 240 Abs. 1 und 2 HGB verpflichtet, zu Beginn seines Handelsgewerbes und am Schluss eines jeden Geschäftsjahres (= Wirtschaftsjahres) seine betrieblichen Vermögensgegenstände (= Wirtschaftsgüter) und Schulden bestandsmäßig und wertmäßig zu erfassen (Inventur). Aus dieser Vermögensübersicht (Inventar) wird die Bilanz des Kaufmanns entwickelt. Der wertmäßige Unterschied zwischen den Besitzposten (und ggf. aktiven Rechnungsabgrenzungsposten) sowie den Schulden (und ggf. passiven Rechnungsabgrenzungsposten) stellt das Betriebsvermögen (= Eigenkapital) dar.
Das Eigenkapital ist eine reine Rechengröße, welche zum Ausgleich zwischen den Bilanzsummen auf der Aktivseite (Besitzposten) und der Passivseite (Schulden) der Bilanz führt. Ein positives Eigenkapital wird auf der Passivseite der Bilanz an erster Stelle ausgewiesen. Übersteigen die Schulden die Besitzposen, erfolgt der Ausweis des (negativen) Eigenkapitals als positiver Betrag auf der Aktivseite der Bilanz.
