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Definitionstrainer Learncard 423361813


Question

Definiere den hinterlistigen Überfall bei § 224 I Nr. 3.

Answer

Ein hinterlistiger Überfall liegt vor, wenn der Täter planmäßig in einer auf Verdeckung der wahren Absicht berechneten Weise vorgeht, um dadurch dem Gegner die Abwehr des nicht erwarteten Angriffs zu erschweren und die Vorbereitung auf seine Verteidigung nach Möglichkeit auszuschließen.


Der hinterlistige Überfall entspricht nicht der Heimtücke beim Mord. Ein Überfall ist nicht schon dann hinterlistig, wenn der Täter für den Angriff auf das Opfer das Überraschungs-moment ausnutzt, indem er es von hinten angreift.

Es genügt aber ein Entgegentreten mit vorgetäuschter Friedfertigkeit oder das heimliche Verabreichen von das Bewusstsein trübenden Mitteln, wie Alkohol, Drogen oder „K.O.-Tropfen“ (anders für § 250 II Nr. 1 wegen der besonderen Bedeutung jener Qualifikation, BGH, NStZ 2009, 505 f). Mittels eines hinterlistigen Überfalls verletzt der Täter das Opfer auch, wenn er sich vor dem geplanten Angriff vor ihm verbirgt und ihm auflauert oder wenn er sich anschleicht. Ferner ist das Stellen einer Falle ein hinterlistiger Überfall.

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