Als solche sind die Paulskirchenverfassung (1848), die Weimarer Reichsverfassung (1919) sowie das Grundgesetz aus dem Jahre 1949 zu nennen.
Die Paulskirchenverfassung enthielt erstmals einen für das gesamte Deutschland bestimmten, verbindlichen Grundrechtskatalog. Dieser wurde durch das Einführungsgesetz vom 27.12.1848 außerhalb der Verfassung sogar in Kraft gesetzt. Nachdem die Verfassung von 1849 aber gescheitert war, entfaltete dieses Gesetz praktisch keinerlei Wirkung und wurde im Jahre 1851 auch formell durch die Bundesversammlung aufgehoben.
Die WRV regelte die Grundrechte in etwa 60 Artikeln im zweiten Hauptteil der Verfassung. Es finden sich alle Freiheitsrechte, der Gleichheitssatz, sowie die Gewährleistung des Eigentums. Allerdings wurden die Grundrechte weniger als verbindliches Recht, sondern vielmehr als unverbindliche Programmsätze verstanden.
Die Väter (und Mütter)*des Grundgesetzes hoben die besondere Bedeutung der Grundrechte demgegenüber dadurch hervor, dass sie sie an den Anfang der Verfassung stellten und die Verbindlichkeit ausdrücklich anordneten (Art. 1 III GG).
*Das GG wurde vom Parlamentarischen Rat erarbeitet. Mitglieder waren 65 Personen, darunter auch vier Frauen.
