1.6 Elektrophysiologische Grundlagen
1.Depolarisation (Erregung): Durch einen ausreichenden elektrischen Reiz wird die Zellmembran für Ionen durchlässig. Es kommt zu einer Umkehr des Spannungsverhältnisses durch die Elektrolytwanderung (Kalium aus der Zelle vs. Natrium in die Zelle). Dieses Aktionspotenzial dauert ca. 1 Millisekunde.
2.Repolarisation (Erregungsrückbildung): Kalium wandert in das Zellinnere zurück, dabei wird unter Aufwand von Energie Natrium nach außen transportiert.
3.Erregungsfortleitung: Durch die Depolarisation einer Zelle werden ausreichende Reize erzeugt, um Nachbarzellen ebenfalls zu depolarisieren.
4.Refraktärzeit mit vulnerabler Phase: Innerhalb der Refraktärzeit ist die Zelle für weitere Reize unempfänglich. Diese schützt den Muskel vor unkoordinierten Aktionen. Unterschieden werden die absolute und die relative Refraktärzeit:
–Während der absoluten Refraktärzeit ist die Zelle für keinerlei Reize empfänglich.
–Kurz vor Erreichen des vollständigen Membranpotentials beginnt die relative Refraktärzeit, in der die Zellen teilweise wieder aktivierbar sind. Starke Reize in dieser Zeit können ein Aktionspotential mit nachfolgenden Herzrhythmusstörungen, schlimmstenfalls einem Kammerflimmern, auslösen. Auf Grund dieser Gefahr wird die relative Refraktärzeit auch vulnerable Phase genannt (vulnerabel = verwundbar, verletzlich).