Uniformitätsdruck bedeutet, dass divergierende Fähigkeiten und Meinungen in einer Gruppe Dissonanz erzeugen, weil die Gleichheit unter den Mitgliedern, die durch ihre Mitgliedschaft in der gleichen Gruppe besteht, einer Ungleichheit von Fähigkeiten und Meinungen der Gruppenmitglieder widerspricht.
Uniformitätsdruck ist also eine Beschreibung für das Bestreben einer Gruppe, die Ungleichheit und damit die kognitive Dissonanz zu reduzieren. Je stärker sich die Fähigkeiten und Meinungen der Gruppenmitglieder unterscheiden, desto stärker werden kognitive Dissonanz und Uniformitätsdruck. Weiterhin ist der Druck davon abhängig, wie wichtig einer Person ihre Mitgliedschaft in der Gruppe ist. Handelt es sich um eine Gruppe, die für das Selbstverständnis wichtig ist, zu der man sich also stark hingezogen fühlt, nimmt der Uniformitätsdruck bei ungleichen Fähigkeiten und Meinungen zu (s. Korollar a der Hypothese 7). Außerdem steigt der Uniformitätsdruck bei Ungleichheit von Fähigkeiten und Meinungen mit ihrer Relevanz für das Selbstverständnis der Gruppe.
In einer Fußballmannschaft erzeugen somit ungleiche Fähigkeiten, Fußball zu spielen, mehr Uniformitätsdruck als ungleiche politische Einstellungen. Umgekehrt ist es bei politischen Gruppen. Dort erzeugen ungleiche Meinungen zu politischen Fragen mehr Uniformitätsdruck als ungleiche sportliche Fähigkeiten.