Die Bindungstheorie beschreibt in der Psychologie das Bedürfnis des Menschen eine enge und von intensiven Gefühlen geprägte Beziehung zu Mitmenschen aufzubauen. Sie wurde von dem britischen Kinderpsychiater John Bowlby und der kanadischen Psychologin Mary Ainsworth entwickelt. Dabei geht es um den Aufbau und die Veränderung enger Beziehungen im Laufe des Lebens. Bindung. Bindung ist die Bezeichnung für eine enge emotionale Beziehung zwischen Menschen. Das Neugeborene entwickelt eine spezielle Beziehung zu seinen Eltern (insbesondere der Mutter) oder anderen dauerhaften Bezugspersonen. Diese Bindung soll das Kleinkind dazu veranlassen, im Falle einer objektiv vorhandenen oder subjektiv erlebten Gefahr oder Bedrohung, Schutz und Beruhigung bei seinen Bezugspersonen zu suchen und einzufordern. Das Kind hat eine angeborene Prädisposition, sich an Bezugspersonen zu binden und wird sein Verhalten und Denken so organisieren, dass diese Bindungsbeziehung, die den Schlüssel zu seinem psychologischen und physischen Überleben bildet, aufrechterhalten bleibt. Bindungsverhalten. Das Bindungsverhalten besteht aus verschiedenen beobachtbaren Verhaltensweisen wie Lächeln, Schreien, Anklammern, zur Mutter krabbeln, Suchen der Bezugsperson. Konkretes Bindungsverhalten wird nur in Alarmsituationen aktiviert, beispielsweise wenn eine Bezugsperson fortgeht oder zu weit entfernt ist.