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Literatur zwischen 1933 und 1945 Learncard 974073387


Question

12.12 Literatur zwischen 1933 und 1945 – episches Theater


Was versteht man unter epischen Theater?

Worin bestanden Brechts Neuerungen?

Answer

Episches Theater


Zu den Neuerungen des 20. Jahrhunderts gehört das epische Theater. Es steht für eine besondere Form des modernen Dramas, die Bertolt Brecht im Gegensatz zum klassisch-aristotelischen Drama theoretisch begründet und auf der Bühne erprobt hat.

Ziel ist die Veränderung der Gesellschaft im marxistischen Sinn, wozu Brecht das Mitfühlen und Mitleiden des Zuschauers mit den Bühnenfiguren und ihrem Schicksal durch eine kritische Distanz zur Bühnenhandlung ersetzen will. Die von Brecht verwendeten Mittel sind:


  • Verfremdungseffekt (V-Effekt): Dem Zuschauer wird Alltägliches wie Fremdes, Unbekanntes präsentiert, wodurch er zu den Figuren und zum Geschehen auf der Bühne eine kritische Distanz einnehmen soll, die ihn die Notwendigkeit zur Veränderung erkennen lassen. Brecht definiert den Verfremdungseffekt selbst so: „Einen Vorgang oder einen Charakter verfremden heißt zunächst einfach, dem Vorgang oder dem Charakter das Selbstverständliche, Bekannte, Einleuchtende zu nehmen und über ihn Staunen und Neugierde zu erzeugen.“
    (Bertolt Brecht: Das Prinzip der Verfremdung. In: Schriften zum Theater I)
  • Montagetechnik, also kritisch-kommentierende Einschübe eines Erzählers, Prolog, Epilog, Einfügung von Songs, Kinderliedern und Bibelzitaten, Verwendung von Spruchbändern, Projektionen und Lichteffekten.


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