Fehlbildungen
Embryopathie (bis 8. Schwangerschaftswoche): Fehlbildungen, die durch schädigende Auswirkungen auf den mütterlichen Organismus durch teratogene Noxen, Infektion, Giftstoffe (z. B. Alkohol oder ionisierende Strahlen) entstehen. Während der Embryogenese besteht eine „sensible Phase“ gegenüber den schädigenden Noxen (18. bis 85. Tag nach der Befruchtung). Beispiele: Rötelnembryopathie, Virusembryopathie, Alkoholembryopathie Fetopathie (Anfang der 9. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt): Die Fehlbildungen (ggf. auch Fehl-, Totgeburt) zeigen eine Abhängigkeit von der Art der Wirkung und vom Zeitpunkt des Einwirkens des schädigenden Faktors. Die sensible Phase für die einzelnen Körperteile und Organanlagen ist zeitlich verschieden. Beispiele: Toxoplasmose, Morbus haemolyticum neonatorum, Herpes simplex genitalis Pränataldiagnostik: Sie wird in der frühen Schwangerschaft zur Erfassung bestimmter Erkrankungen oder Fehlbildungen des Fetus durchgeführt.
- Amniozentese: Fruchtblasenpunktion unter Ultraschallkontrolle durch die Bauchdecke → Fruchtwasserdiagnostik zur Gewinnung von kindlichen Zellen
- Chorionbiopsie: Biopsie unter Ultraschallkontrolle aus Chorionzotten für genetische Untersuchungen über den Zervixkanal oder transabdominal, bereits in der 7.–11. SSW.
Mehrlingsschwangerschaft:
- Zweieiige Zwillinge: unabhängige Befruchtung von 2 Eizellen durch 2 Spermien
- Eineiige Zwillinge: frühzeitig Trennung (3.–7. Tag) der befruchteten Zygote → 2 Fruchthöhlen, 2 Chorion- und 2 Amnionblätter (8.–12. Tag). Trennwand aus 2 Amnionblättern, aber gemeinsames Chorion. Ab 13. Tag gemeinsame Eihöhle.
